Chronische Entzündungen und die Behandlung mit Biologika/Biosimilars
Das Immunsystem dient als körpereigenes Abwehrsystem. Es sorgt dafür, dass beschädigte Körperzellen oder Eindringlinge im Körper (wie Viren oder Bakterien) erkannt und durch entzündliche Prozesse bekämpft werden. Dabei reagiert es in der Regel sehr schnell. Ausgelöst durch Botenstoffe, werden Immunzellen zur Bekämpfung angelockt. Im Normalfall erkennt das Immunsystem, wann die Reaktion ausreichend war und wieder heruntergefahren werden kann. Die Entzündungsreaktion kommt dann nach und nach zum Erliegen und es stellt sich wieder ein gesundes Gleichgewicht bei den Botenstoffen und Immunzellen ein.
Es kann jedoch zu Fehlfunktionen des Immunsystems kommen, die sich in einer Autoimmunerkrankung äußern: Eine übermäßige Immunreaktion verhindert bei diesen Erkrankungen, dass die Entzündung zum Erliegen kommt. Durch den anhaltenden Entzündungsprozess können sich Krankheitssymptome dauerhaft ausprägen. Man spricht dann von einer chronischen (dauerhaften) Erkrankung, die in der Regel medizinisch behandelt werden muss.
Bei der medizinischen Behandlung chronisch entzündlicher Erkrankungen spielen Biologika als moderne Behandlungsoption inzwischen eine große Rolle. Die Arzneimittelgruppe der Biologika steht für Arzneistoffe, die durch biotechnologische Verfahren hergestellt werden und entzündungsverursachende Botenstoffe oder bestimmte Zellen des Immunsystems unterdrücken können (siehe Abbildung).