Nicht infektiöse Uveitis

Was ist eine nicht infektiöse Uveitis?

Die Uveitis ist eine entzündliche Erkrankung der mittleren Augenhaut (Uvea). Die mittlere Augenhaut setzt sich aus drei Abschnitten zusammen: der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Ziliarkörper) und der Regenbogenhaut (Iris). Bei einer Uveitis können diese Abschnitte einzeln oder in Kombination betroffen sein. Die Entzündung kann plötzlich (akut) auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum hinweg schleichend entwickeln. Hält die Entzündung länger als drei Monate an, bezeichnet man sie als chronisch. In manchen Fällen kommt es zu einem wiederholten Auftreten der Uveitis.  

Wenn die Uveitis nicht auf eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Pilzen zurückzuführen ist, handelt es sich um eine nicht infektiöse Uveitis.1

Wie viele Menschen leiden an einer nicht infektiösen Uveitis?

 

Die Uveitis (infektiös und nicht infektiös) ist eine relativ seltene Erkrankung. In Deutschland erkranken jährlich etwa 8.000 bis 15.000 Menschen – Erwachsene deutlich öfter als Kinder. Eine Entzündung der vorderen Teile der Uvea ist häufiger als eine Erkrankung im hinteren Bereich. In Deutschland ist die Uveitis die vierthäufigste Ursache für Erblindung.2,3,4

Wie entsteht eine nicht infektiöse Uveitis?

Oft tritt die nicht infektiöse Uveitis als Begleiterkrankung bei Menschen auf, die an so genannten Autoimmunerkrankungen leiden. Hierbei greift das Immunsystem körpereigene Strukturen an. Etwa 20 % der Patienten mit Uveitis leiden unter einer solchen Systemerkrankung, wie z. B. Morbus Bechterew (chronisch entzündliche Erkrankung von Wirbelsäule und Becken), die juvenile idiopathisch Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung im Kindesalter), sowie chronische entzündliche Darmkrankheiten (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa).2 

Wie äußert sich eine nicht infektiöse Uveitis?

Typische Beschwerden sind:5

  • Sehverschlechterung des betroffenen Auges, die plötzlich oder schleichend eintritt
  • Starke Schmerzen
  • Deutliche Rötung des Auges
  • Erhöhte Blendempfindlichkeit (v. a. wenn der vordere Teil des Auges betroffen ist) 

Wie Sie in der Abbildung sehen können, wird je nachdem, welcher Bereich betroffen ist, zwischen der vorderen (anteriore), der mittleren (intermediäre) oder hinteren (posteriore) Uveitis unterschieden. Ist das ganze Auge betroffen, wird dies als Panuveitis bezeichnet. Die Erkrankung tritt sowohl in Schüben auf, kann aber auch anhaltend (chronisch) verlaufen.6

Was sind die Folgen einer nicht infektiösen Uveitis?

Insbesondere bei einer andauernden (chronischen) oder wiederkehrenden Uveitis kann es zu erheblichen Komplikationen kommen:5

  • Eintrübung der Augenlinse (Grauer Star, Katarakt)
  • Anstieg des Augeninnendrucks
  • Schäden am Sehnerv infolge des erhöhten Augeninnendrucks (Grüner Star, Glaukom) 
  • Verschleiß (Degeneration) der Hornhaut
  • Makulaödem (Wassereinlagerung im Auge an der Stelle des schärfsten Sehens)
  • Erblindung

Wie sieht die Behandlung der nicht infektiösen Uveitis aus?

Die Akut-Behandlung zielt zunächst auf eine Linderung der Entzündung ab, um so die Funktion des Auges wiederherzustellen. Um langfristig Komplikationen und Folgeschäden vorzubeugen, schließt sich an die unmittelbare Behandlung der Entzündung eine Therapie an, die ein erneutes Auftreten verhindern soll.4 

Die nachfolgende Abbildung zeigt Ihnen, wie das Therapieverfahren aussehen kann: Äußert sich die Erkrankung nur in leichten Symptomen, erfolgt zunächst eine Behandlung mit Kortikosteroid-Tabletten (bspw. Prednisolon, Dexamethason). Bei schwereren Verläufen wird Kortikosteroid mittels Injektion verabreicht. Besteht eine Unverträglichkeit gegen Kortikosteroide, zeigt die Behandlung keine Verbesserung oder treten sogar besondere Verlaufsformen ein, kann eine immunsuppressive Therapie (bspw. Cyclosporin A) eingeleitet werden, die die Reaktion des Immunsystems runterfährt. Wenn auch diese Behandlung keine Wirkung zeigt, die Sehfähigkeit bedroht wird oder die Erkrankung einen besonders schweren Verlauf zeigt, kann eine Behandlung mit Biologika oder deren Biosimilars weiterhelfen.
 

Referenzen:

  1. https://www.netdoktor.de/krankheiten/uveitis/ (letzter Abruf: 29.03.2023)
  2. Fiehn C. et al. Dtsch Arztebl 2003; 100(39): A-2514 / B-2098 / C-1975
  3. Deutsche Opthalmologische Gesellschaft, Leitlinie Nichtinfektiöse Uveitis posterior, Stand 2017. https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/LL-24b.pdf.pdf (letzter Abruf: 29.03.2023)
  4. Deutsche Opthalmologische Gesellschaft, Leitlinie Uveitis anterior, Stand 2010. https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/LL-Uveitis-anterior-2011-08-03-Endversion.pdf (letzter Abruf: 29.03.2023)
  5. https://www.uni-augenklinik-frankfurt.de/patienten/auge_und_erkrankungen/krankheitsbilder/uveitis/ (letzter Abruf: 29.03.2023)
  6. https://www.apotheken-umschau.de/augen/uveitis#Was-ist-eine-Uveitis (letzter Abruf: 29.03.2023)

DEU-501-0323-80010